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Paintball in Zeiten der Corona Kriese

Dienstag Juli 21, 2020

TOBIS INTERVIEWS – PAINTBALL & CORONA

Auch für diese Ausgabe war Tobi, aka Kress vom Paintball Channel, wieder als freier Redakteur unterwegs. Angesichts der aktuellen Situation und der Tatsache geschuldet, dass es derzeit einfach keine Turniere gibt, über die er berichten könnte, hat er sich dieses Mal einem etwas ernsteren Thema gewidmet. Herausgekommen ist ein Interview mit vier Personen aus der Paintballszene, in dem er über das Thema spricht, das derzeit nicht nur Paintball Deutschland, sondern die ganze Welt bewegt, die Corona Krise.

 

Wie sieht es vor, während und nach Corona? – Das habe ich vier Personen aus der Szene gefragt. Und damit herzlich willkommen zu meinem Artikel. Mein Name ist Tobias, in der Szene kennen mich aber viele als Kress vom Paintball-Channel. Wie jeder von euch, habe auch ich meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse in der Corona Pandemie gesammelt. Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass ich heile durch die Zeit gekommen bin und freue mich ungeheuerlich auf die neue, wiedergewonnene Freiheit. Die Felder machen nach und nach wieder auf und es darf, wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen, endlich wieder Paintball gespielt werden.Um euch einen möglichst breiten Querschnitt durch die Szene zu geben habe ich mit Stephan Steiner als Feldbesitzer, Sebastian Prante als Shopbesitzer, Oliver Nienhaus als Captain eines Teams mit 4 Kadern und jeder Menge Nachwuchsarbeit, sowie mit Nic Rippel als Spieler vom amtierenden Deutschen Meister Breakout Spa gesprochen. Fangen wir mal da an wo es am meisten weh tut, auf dem Feld. Stephan Steiner betreibt mit seiner Frau Franziska die Paintball Base in Solms. Auf seinem Liga Feld wird unter anderem die 1. und 2. Bundesliga der DPL ausgetragen und es ist die Heimat zahlreicher Paintballs Teams aus dem Frankfurter Raum. Den vergangenen Winter haben sein Team und er mit Renovierungs-und Modernisierungsarbeiten verbracht und somit die letzten finanziellen Reserven verbraucht um optimal in das Jahr 2020 zu starten. Neue Netze, Markierer und Deckungen wurden angeschafft und als es endlich losgehen sollte wurde am 15. März, kurz vor dem Saisonstart, von heute auf morgen das Feld geschlossen.

 

Ich hatte zwar grob geahnt, dass da etwas auf uns zukommt und uns eventuell auch eine Schließung droht, da ich das Corona Thema schon etwas länger in China verfolgt hatte, aber das es uns so schnell und so hart trifft, damit habe ich nicht gerechnet.“ Erzählt mir Stephan. Um das ganze Ausmaß zu realisieren hat es ein wenig gedauert und Stephan brauchte ein paar Tage um die plötzlich aufgetretene, neue Situation zu verarbeiten. Privat und Geschäftlich war das Feld gerade auf ein Riff gelaufen und es blieb nicht viel Zeit um das Schiff zu retten. Insgesamt hat es zwei Wochen gedauert bis überhaupt die erste Hilfe kam.

 

„Zum Glück hat die Landesregierung die Soforthilfe innerhalb von 28 Stunden freigegeben“ erzählt er uns. Nur dadurch und mit zusätzlicher Hilfe von befreundeten Shops, hat es sein Feld überhaupt durch die Zeit der Zwangsschließung geschafft. Zusätzlich wurden T-Shirts und Gutscheine vom Feld verkauft um wenigstens ein kleines Einkommen zu generieren und die Angestellten halten zu können.

 

Glücklicherweise ist seit Ende Mai das Feld wieder offen, aber das Geschäft läuft dennoch nur langsam wieder an. „Es wird schwer, jetzt im Restsommer den Puffer für die Wintersaison wieder aufzubauen.“ Erklärt uns Stephan. Sein Feld wird auch in den nächsten Jahren noch Auswirkungen von Corona spüren, da ist er sich sicher.

Stephan und sein Team haben sich aber dennoch entschieden nicht aufzugeben. Im Gegenteil, sie wollen jetzt erst recht Gas geben um das Feld allen Paintballbegeisterten offen zu halten.

 

Nicht nur Felder waren finanziell von der Corona Pandemie und die dadurch resultierenden Einschränkungen betroffen, auch die Händler hat es in der Zeit schwer getroffen. Ich habe mit Basti, dem Besitzer von PaintSupply in Berlin, gesprochen. Anfang des Jahres habe ich ihm noch beim Umzug des Shops geholfen. Eine Entscheidung die weit vor Corona getroffen wurde und in den ersten Wochen auch direkte Erfolge für den neuen Paintball Laden gebracht hat. Auch hier wurde viel Zeit und die letzten Ersparnisse in das neue Ladenlokal gesteckt und dann sind von heute auf morgen alle Umsätze eingebrochen. Basti berichtet mir von seinen Erlebnissen aus dieser Zeit. „Das war von 100 auf 0 in einer Sekunde. Plötzlich keine Kunden und kein Umsatz, einfach gar nichts mehr. Das war wie mit dem Vorschlaghammer ausgebremst.“ erinnert er sich. Da die Spielfelder ja auch geschlossen waren, ist auch das Onlinegeschäft zum Stillstand gekommen. Zur Überbrückung wurde kurzerhand das Sortiment umgestellt und es wurden Schutzmasken und Selbstverteidigungsausrüstung verkauft.

Problematisch wurde es allerdings, als bereits nach wenigen Tagen das Lager und alle Lieferanten ausverkauft waren. So blieb Basti erstmal nichts weiter als das Beste zu hoffen und sich auf die Zeit nach dem Lock-down vorzubereiten. Die eigenen Warenbestände werden jetzt besser überwacht und aufgestockt. Außerdem wird nach neuen Produkten gesucht um das Repertoire für die Zukunft zu erweitern. Auch in Berlin blickt man also nach vorne und lässt sich nicht unterkriegen.

 

Von den Feldbetreibern und Shops wechseln wir nun auf die Seite der Spieler. Dazu habe ich mit Olli vom Team Herford Mohawks gesprochen. Er ist Team Captain, Trainer und seit kurzem auch Vorstandsmitglied in seinem Paintballverein.

„Eines meiner größten Sorgenkinder war der ganz frisch gegründete BZL Kader. Vier Neuanmeldungen in der DPL, keinerlei Erfahrung, Frischfleisch. Die Leistung beim Training vor Corona war wirklich super und man konnte sehen wie die Jungs und Mädels besser wurden. Auch der Neuanfang mit dem 1. Team war gemacht. Dann kam der plötzliche Lockdown, das war schon echt hart.“ Erzählt mir der gestandene Turnierpaintballer.

 

Ganze vier Kader stellen die Jungs und Mädels in dieser Saison und zum Glück sind alle gemeldeten Spieler für die DPL Saison immer noch im Boot. Sobald die Felder wieder bespielbar waren, wurde mit der Saisonvorbereitung weitergemacht. Auch der von der DPL geänderte Ligaablauf ist für unsere Teams in Ordnung, erzählt uns Olli.

 

„Hauptsache es gibt dieses Jahr überhaupt noch Liga-Turniere auf denen wir uns mit anderen messen können.“ freut er sich. Was die ganze Corona Situation für den internationalen Paintballbetrieb bedeutet ist noch nicht wirklich abzusehen. 


 

Nic Rippel ist allerdings jemand, den es direkt betrifft. Der erfahrene Paintball Profi spielt diese Saison bereits im dritten Jahr für Breakout Spa, eines der erfolgreichsten Teams in ganz Europa und mehrfacher, deutscher Paintball Meister mit eigenem Trainingsgelände in Belgien. Für ihn und sein Team war besonders der grenzübergreifende Lock-Down ein Hindernis. Mit Spielern aus drei verschiedenen Ländern standen die Jungs vor einem schier unlösbaren Problem. Was Nic besonders im Kopf bleiben wird, sind die Erinnerungen an die Tatsache, dass sie den Hauptsponsor nach zwei Jahren gewechselt haben und kurz vorm 15. März die gesamte Ausrüstung für zwei Turnierkader bei ihm Zuhause abgeliefert wurde. Kistenweise Markierer, Loader, Masken, Bekleidung und weitere Ausrüstung für fast 20 Spieler lag bis zum letzten Wochenende unangetastet bei ihm in der Wohnung. Erst seit Mitte Juni können sich die Spieler von Breakout Spa wieder in Belgien zum Training treffen.

 

Als Team versuchen sie jetzt alle NXL Events in Europa mit zu nehmen die es eventuell noch geben wird und dann am Saisonende gemeinsam zum World Cup in die USA zu fliegen. Nic schaut auf jeden Fall voller positiver Erwartungen in die Zukunft und freut sich darauf nun, nach der langen Pause, endlich wieder richtig loszulegen.

 

In diesem Sinne, haltet bitte Abstand so gut es geht, wascht euch regelmäßig die Hände und tragt Masken wenn ihr shoppen geht. Der Paintball-Channel und ich haben dank einer enormen Unterstützung aus der Szene die letzten Monate auch überstanden. Es wird also auch von meiner Seite aus definitiv eine Zeit nach Corona geben und viele weitere Beiträge und Videos vom Paintball Channel. Ich bedanke mich bei allen die Paintball genauso lieben wie ich und mir in der schweren Zeit beigestanden und mich unterstützt haben. Es liegt jetzt an uns wie es weiter geht. Ich hoffe ihr bleibt alle gesund. Bis bald, euer Kress.

 

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