DER GROSSE SPIELFELD CHECK – WORLD OF PAINTBALL
Auch im Jahr 2021 setzen wir unsere Spielfeldcheck Beitragsserie fort. Wir besuchen für Euch in jeder Ausgabe ein Spielfeld und machen für Euch einen ausführlichen Bericht in dem wir Euch über die Eckdaten der Felder und die Besonderheiten der einzelnen Anlagen informieren. Für die aktuelle Ausgabe ging es für einen Spielfeldcheck in den Norden, und zwar zu den Jungs und Mädels von World of Paintball. Sie betreiben seit 2003 ihren Paintball Park zwischen Hamburg und Bremen und bieten neben Paintball und Lasertag auch die Möglichkeit Airsoft zu spielen.
Es ist Samstagvormittag. Von Hannover aus fahren wir rund eineinhalb Stunden bis zum Feld von World of Paintball – oder WOP, wie man hier in Paintballerkreisen sagt. Vor Ort treffen wir auf Henner Wichern, der uns standesgemäß mit einem norddeutschen „Moin Männers“ in Empfang nimmt. Mein Bruder Kai hat die Anlage vor 18 Jahren gegründet da wir damals kein Feld in der Nähe hatten um Paintball zu spielen erzählt er uns auf Nachfrage. Die Anlage und die Spielfelder sind in dieser Zeit genauso gewachsen, wie die Community vor Ort. World of Paintball gehört nämlich nicht nur zu den alteingesessenen Anlagen im Norden, sondern hat auch eine langjährige Tradition. Einst gehörte das WOP-Hausteam zu den stärksten, norddeutschen DPL Teams. Später wandelte sich das Bild ein wenig und man ging den Weg in den Szenariobereich. Heute ist das Weekend Warrior Team mehr im MagFed Paintball zuhause. Die Leidenschaft für den Sport ist dabei seit Jahren ungebrochen und das leben die Jungs auf ihrem Spielfeld auch Tag für Tag voll aus. Es gibt regelmäßige Events wie den MagFed-Sunday und auch die Spielfelder sind heute mehr auf das Thema MagFed und Szenario ausgelegt als noch vor ein paar Jahren.
Das merkt man bereits bei der Ankunft. – Zur Begrüßung steht da einfach mal ein waschechter Panzer vor der Tür. Ok cool, dann mal rein in die gute Stube. Man sieht das da drinnen schick aus! Würde da kein Panzer vor der Tür stehen könnte man beim Empfangsbereich aber auch eher an den Eingang von „irgendwas mit Medien“, als an eine Paintball Halle, denken. Die Jungs haben sich sichtlich Mühe gegeben und einen sauberen, strukturierten und aufgeräumten Eingangsbereich mit modernem Tresen und angrenzender Shop Fläche geschaffen. Der erste Eindruck überzeugt und verspricht in jedem Fall Qualität und Liebe zum Detail. Als Kunde fühlt man sich hier direkt wohl und gut aufgehoben, so dass man sich z.B. auch trauen kann seine bessere Hälfte mitzunehmen. Am Empfang erhalten wir alle wichtigen Infos rund um unseren heutigen Aufenthalt auf der Anlage. Es werden die üblichen Zettel ausgefüllt, man erklärt uns den Ablauf und klärt letzte, offene Fragen. Dazu erstmal ne leckere Tasse Kaffee :D. Das WOP Team legt besonderen Wert auf ein familiäres Klima auf seiner Anlage. Wer hier spielt ist Teil einer Community und genau das erlebt man bereits von der ersten Minute an.
Mit dem schwarzen Lebenselixier in der Hand schauen wir uns erst mal den Weekend Warrior Shop an. Dieser ist direkt neben der Kasse in den Empfangsbereich integriert. Auch hier steht uns Henner sofort mit Rat und Tat zur Seite und beantwortet professionell alle Fragen rund um das Sortiment. Ich für meinen Teil brauche noch eine M4 Pouch für meine Ausrüstung und mache mich auf die Suche. – „Warte mal da habe ich was für Dich.“, ist Henner schon zur Stelle. – Den Rest des Verkaufsgesprächs ersparen wir Euch an dieser Stelle, denn der kurze Einkauf endete mal wieder in jeder Menge Paintball Nerd Talk und Fachsimpelei. Man merkt sofort dass hier Fachleute am Werk sind die schon sehr lange dabei sind, genau wissen, was sie tun und einem vor allem keinen Quatsch verkaufen wollen. Das hat uns echt gefallen, denn eine professionelle Beratung ist heute wichtiger denn je. Wer also aus dem Hamburger oder Bremer Raum kommt und neben einem coolen Spielfeld auch noch ein wenig Shoppen möchte, der sollte mal bei WOP vorbei schauen. Der Schwerpunkt des Shops liegt zwar eher im taktischen Bereich, aber im Grunde bekommt man alles was das Paintballherz begehrt.
Mittlerweile ist auch der Rest unserer Runde spielbereit und es haben sich sogar spontan ein paar Gastspieler dazugesellt die hier regelmäßig zum Spielen vorbeischauen. Umziehen mussten wir uns dieses Mal in der Stagingarea, denn die Umkleiden und Duschen waren leider corona-bedingt geschlossen. Normalerweise steht Euch bei World of Paintball aber selbstverständlich beides zur Verfügung. Es gibt sogar kostenfreie, abschließbare Spinte für die Wertsachen. Bevor es nun aber endlich aufs Spielfeld geht, folgt noch die Sicherheitseinweisung per Video. Denn auch hier bei World of Paintball gilt – Safety First! Dafür ist Clarissa zuständig. Sie führt uns zu unseren Plätzen im Videobereich. Im Anschluss geht es dann zum Feld. Wer sich, so wie wir, als Gruppe vorher angemeldet hat, der bekommt sogar einen eigenen Platz mit Namensschild. Voll cool und definitiv keine Selbstverständlichkeit. Da fühlt man sich am Tisch direkt zuhause. Der Tisch unserer Gruppe liegt in der Playersarea die sich unter dem Vordach, direkt am Spielfeld, befindet. So können wir in den Pausen ganz entspannt und wetterunabhängig den anderen Teams beim Spielen zusehen. Jetzt ist hier auch der Letzte heiß wie Frittenfett um endlich los zocken zu können. Also Markierer laden und ab auf die Felder! Wir beginnen mit dem Indoor-Spielfeld „King of the Hill“. Hier geht’s darum, dass ein Team einen Bunker verteidigen soll, während das andere Team das Ding irgendwie einnehmen muss. Mit den Worten „wird schon schief gehen“ drücken wir den Startbuzzer. Sofort heult eine Fliegeralarm Sirene los, gefolgt von einem wilden Battlefield meets Dubstep Soundtrack. Das Licht schaltet um auf Kampfmodus. Rechts geht eine Nebelmaschine los und uns fliegen direkt ein paar Paintballs um die Ohren. Alle suchen Deckung hinter einem alten Auto und Mauerresten. Nachdem der erste Schreck vorbei ist und wir uns wieder sortiert haben, machen wir langsam Boden gut. Stück für Stück arbeiten wir uns vor. Unser Ziel ist eine Gruppe Ölfässer vor dem Bunker in denen ein roter Zielbuzzer versteckt sein soll. Gemeinsam pushen wir los, aber ich werde direkt an der Maske getroffen, während mein Kumpel erfolgreich auf den roten Buzzer drückt. Über Lautsprecher gibt es eine Fanfare und das Spiel ist gewonnen. Auf eine Rückrunde mit Seitenwechseln verzichten wir heute, da wir unbedingt alles ausprobieren wollen.
Als nächstes steht das Feld „The Village“ auf dem Programm. Dieses Outdoorfeld beinhaltet einen Herrschafts-Modus wie man ihn von zahlreichen Computerspielen kennt. Das Spielfeld ist wie ein kleines Dorf mit zahlreichen Häusern, Autos etc. aufgebaut. In diesem Dorf gibt es fünf Ziele (Bar, Öltank, Scheune etc), die man erobern und halten muss. Jedes Team hat am Startpunkt einen großen Monitor auf dem die Punkte gezählt und die Restspielzeit angezeigt wird. Auf diesem Feld wurde uns gesagt, dass man am besten mit zwei Respawn Leben spielt. Klingt geil, also los! Wir drücken den Startbuzzer und verteilen uns auf dem Feld. Ich besetze die Kirche und nehme die Gegner von oben aufs Korn. Die ersten Punkte sind besetzt. Jedes Mal, wenn ein Zielpunkt besetzt wird, erschallt der „Domination“ Ruf, den man z.B. aus Unreal Tournament kennt, übers Feld und das Blitzlicht unserer Teamfarbe zeigt an, dass die Hütte uns gehört. Plötzlich werde ich getroffen und muss zurück zum Startpunkt. Dieses Mal gehe ich andersrum nach vorne und will den großen Öltank einnehmen, komme aber nicht durch. Der Gegner besetzt wichtige Positionen und die Luft wird langsam dünn für uns. Auch wenn wir am Ende das Spiel verlieren, hatte ich selten so viel Spaß. Der Gamemode sorgt für eine unglaubliche Dynamik. Besonders die Licht- und Soundeffekte sind einmalig. So etwas haben wir bislang noch auf keinem anderen Paintballfeld erlebt. Ein ganz neues Konzept, das sich sehr interessant spielt.
Weiter geht’s zum „The Office“ Spielfeld. Im Vorfeld wurde uns von Clarissa gesagt, dass wir auf diesem Indoor Spielfeld nicht unbedingt die erste Runde spielen sollen, und jetzt weiß ich auch was gemeint ist. Es handelt sich um eine Art Großraumbüro nach einer Zombie Apokalypse, das sich recht schnell als waschechte CQB Häuserkampf-Map entpuppt. Entsprechend schnell und aggressiv sind die Spiele. Ist der Startbuzzer gedrückt wird die ganze Map durch flackerndes Licht und Rundumleuchten in ein rotes Licht getaucht. Zombiesound, Stroboskop Licht und eine Nebelmaschine sorgen für den Rest. Langsam tasten wir uns vor, da hinter jeder Tür ein Gegner sein könnte. Einige der erfahrenen Spieler zücken hier ihre HDR50 und Walther PPQ Backup Waffen um auf die kurze Distanz noch flexibler agieren zu können. Ein langer Gang vor uns wird vom Gegner gehalten. Mein Kumpel und ich gehen über die linke Flanke und schalten einen Gegner aus. – Der Weg ist frei. Anschließend überraschen wir die Anderen über die freigeräumte Flanke und erreichen den Startraum der Gegner. Der rote Zielbuzzer ist für einen kurzen Moment unbewacht, wir drücken ihn und holen uns den Sieg. Geschafft, das Licht geht wieder an wir haben das Spiel gewonnen.
Nach dem geradezu düsteren Office Feld wollen wir jetzt wieder ein Feld mit etwas mehr Platz und ein bisschen Sonne tanken. Also rauf aufs Desert Storm Feld. Es ist das neueste Feld der World of Paintball Anlage und erst diesen Sommer eröffnet worden. Wir erreichen den Eingang, wo schon eine andere Gruppe steht. Kurzerhand tun wir uns zusammen und spielen gemeinsam. Das Thema des Feldes ist Aufständische gegen Besatzer. Auf der einen Seite steht ein behelfsmäßig gebautes Rebellencamp. Demgegenüber steht ein Militärcamp mit Schanzkörben und allem drum und dran. An den Flanken stehen vier Seecontainer. In der Mitte steht ein echter Militär LKW mit einer großen Rakete auf einer Abschussrampe. Dazwischen alles Mögliche an Häuserruinen aus Stein, Autos etc. Das Startsignal ertönt! Voll motiviert verteidigen wir unsere Armee Basis. Der Gegner ist schon an den rechten Containern!
Wir schaffen es vom Flugabwehrgeschütz in den linken Container und liefern uns eine harte Schlacht. Am Ende schaffen wir es den Gegner zurückzudrängen und die Militär Basis zu behaupten. Was für ein spannendes Match. Auf diesem Feld sieht man die Liebe zum Detail der Betreiber. Die Ruinen sind mit Graffitis besprüht, im Armeelager ist original Armee Elektronik aus früheren Zeit und selbst hinterm Flugabwehrgeschütz ist ein kleiner 80er Jahre Computer verbaut.
Wir brauchen jetzt erst Mal eine Pause. In der Playersarea gibt es einen Automaten mit Kaltgetränken sowie zwei große Gastrokühlschränke in denen die Besucher ihr Grillgut kühlen können. „Eigentlich stehen unseren Gästen auch kostenlose Grills zur Verfügung“ erzählt mir Henner. Aber aufgrund von Corona ist das zum Zeitpunkt unseres Besuchs im Juni 2021 leider noch nicht möglich, soll aber definitiv bald wieder kommen, sobald es die Bestimmungen zulassen. Jetzt aber zurück zum Thema: Eine Sache ist uns besonders positiv aufgefallen und zwar die Sauberkeit der Anlage. Ich mein klar, es ist und bleibt eine Paintballanlage aber die haben wirklich überall sauber Kunstrasen verlegt und scheinen auch alle Felder und Deckungen regelmäßig zu reinigen. Das ist nicht selbstverständlich, gerade nicht, wenn auf den Anlagen so viel los ist wie hier bei WOP.
Ein letztes Highlight haben wir noch vor uns. Ich hörte schon im Vorfeld von einem waschechten Search & Destroy Mode, der uns hier erwarten soll. Als alter Counter-Strike Fan lasse ich mir das natürlich nicht zweimal sagen und starte in dem Team, welches die Bombe platzieren muss. Aber mal kurz von Anfang an. Unser letztes Spielfeld des heutigen Tages gehört zu den größten der World of Paintball Anlage und nennt sich „DUST_3“. Das Besondere daran ist, dass das Feld teilweise Indoor und teilweise Outdoor liegt. Gespielt wird über verschiedene Gebäudeteile sowie einen Innenhof. Ein Team muss die Bombe platzieren. Dies kann an zwei verschiedenen Orten geschehen. Das andere Team muss ebendies verhindern. Unser Team startet neben einem alten A-Team Bus in der unteren Halle. Einige Spieler unseres Teams schicken wir in den Innenhof, sie sollen dort die Stellung halten und den Gegner beschäftigen, während wir in die Haupthalle vordringen. Nach zäher Gegenwehr markieren wir die Spieler in den Fenstern und schaffen es dank Feuerschutz die Bombe zu platzieren.
Jetzt 60 Sekunden halten dann haben wir das Spiel gewonnen! Auf einmal kommt der Gegner mit einem Schild um die Ecke und wirft zudem noch eine Rauchgranate direkt vor dem Bombenplatz. Ich muss meine Deckung verlassen, um wieder einen freien Schusswinkel zu bekommen. Darauf haben die anderen nur gewartet, markieren mich und schaffen es noch rechtzeitig die Bombe zu entschärfen. Da kann ich nur gratulieren, gut gespielt!
Unser Fazit zum heutigen Tag: Wir haben schon auf größeren Anlagen gespielt, aber ich kenne kaum eine Anlage, bei der so viel Liebe ins Detail gesteckt wurde und bei der man so viel Abwechslung auf den Feldern erleben kann. Man merkt, dass hier echte Paintballer am Werk sind, die sich über viele Jahre ihren eigenen Lieblingsplatz gebaut haben. Das Missionsdesign der Felder macht richtig Spaß und sorgt für fassettenreiche Spiele mit jeder Menge Möglichkeiten. Durch die zahlreichen Spielvarianten plus Licht und Soundeffekte kommt richtig Atmosphäre auf. Der Service drum herum mit Schließfächern, Platzreservierung und freundlichem Personal sorgt für einen runden Ablauf. Dank der Indoor und Outdoor Maps, Flutlicht-Beleuchtung und überdachter Aufenthaltsbereiche kann man die Anlage bei jedem Wetter und auch zu jeder Tages- und Nachtzeit besuchen und eine wirklich angenehme Zeit verbringen.
Abschließend plaudern wir noch ein wenig mit Henner und wollen wissen, was man sonst noch so über ihre Anlage wissen sollte. Dabei erfahren wir, dass morgen mal wieder der letzte Sonntag im Monat ist. Dort wird traditionell der so genannte „MagFed Sunday“ ausgetragen, ein spezieller Magfed Spieltag. Aber nicht nur MagFed Fans und Eigenausrüster sind hier willkommen. Die Anlage richtet sich auch besonders an Hobby- und Freizeitspieler aus der Region die das Abenteuer Paintball einmal selbst erleben möchten. Dazu bietet das WOP Team Paintball für Kinder und Jugendliche ab 14 Jahren an und veranstaltet auch Firmenfeiern und Junggesellenabschiede. Geplant ist aktuell außerdem ein gemütliches Panzercamp für die Zigarette danach, ein neuer Gamemode für das Desert Storm Feld und der weitere Ausbau des Online Shops weekend-warrior.shop. Es ist also noch lange nicht Schluss bei World of Paintball. Das Spielfeld, der Shop und alles drum herum wird vom Team Tag für Tag weiterentwickelt und verbessert. Wir sind gespannt was uns beim nächsten Besuch erwartet. Komplett ausgepowert, aber mit einem dicken Grinsen im Gesicht, treten wir nun die Heimfahrt an. Wir haben uns heute wirklich pudelwohl gefühlt und uns auch bereits mit einem der anderen Teams vor Ort für einen erneuten Besuch bei WOP verabredet. Da steht nämlich noch ein Rematch aus! 😉 Wenn Ihr die Anlage von WOP besucht, dann liebe Grüße ans Team und ganz viel Spaß. Bis zum nächsten Spielfeldtest,
Euer Team vom Paintball Sports Magazin.