DER GROSSE PRODUKTTEST – DIE LUXE TM40
Die Marke DLX Luxe steht seit dem Erscheinen des ersten Luxe Markierer Modells im Jahre 2007 für das absolute Maß aller Dinge in Sachen Highend Performance, Design und Prestige. Kein anderer Paintball Markierer vereint Design und Funktion mit einem derart großen Kultstatus wie die Luxe. Bereits seit mehreren Jahren arbeitet GoG nun schon an einem Nachfolger um die Luxe Markierer Serie fortzusetzen. Dieses Unterfangen wurde natürlich auch durch Corona ausgebremst, aber vor allem durch den plötzlichen und tragischen Tod des langjährigen DLX Luxe Mitarbeiters und Mitentwicklers Tim Montressor. Er hat die neue Luxe TM40 nicht nur mit entwickelt, sondern war schlussendlich auch Namensgeber. Wir hatten die Möglichkeit das neue Luxe Flaggschiff einmal genauer zu betrachten und wollen Euch in unserem heutigen Beitrag zeigen auf welches Meisterstück der Paintballmarkiererherstellung ihr Euch freuen dürft.
Seit rund drei Jahren war es ruhig um DLX und ihren Highend Paintball Markierer, die Luxe. Das hatte mehrere Gründe. Zum Einen natürlich die Corona Krise, die nicht nur die gesamte Industrie zum Erliegen gebracht hat, sondern auch nachhaltige finanzielle und strukturelle Veränderungen zur Folge hatte und noch haben wird. Ein anderer, entscheidender und vor allem sehr tragischer Faktor war in diesem Fall aber der unerwartete und plötzliche Tod des US Pro Spielers und jahrelangen GoG / DLX Luxe Mitarbeiters Tim Montressor. Er verstarb im Juni 2020 und hinterließ nicht nur eine große, menschliche Lücke, sondern auch ein Vakuum im Entwicklerteam rund um die neue Luxe. Nachdem sich das Luxe Entwicklerteam wieder gesammelt hatte war relativ schnell ein Konsens gebildet worden, dass man Tim mit der neuen Luxe ehren und in Erinnerung behalten wolle. So war es nur logisch, dass die neue Luxe sein Kürzel und seine Spielernummer trägt. Die TM40.
Nachdem wir nun zunächst die doch sehr bewegende Hintergrundgeschichte dieses neuen Markierers beleuchtet haben, kommen wir jetzt aber endlich zum heutigen Produkttest. Wir haben die TM40 bereits vor der Markteinführung in die Finger bekommen und für Euch getestet. Beginnen wir mit dem offensichtlichsten, der Optik des Markierers. Hier fällt zunächst auf, dass einem gar nicht so viel auffällt… Die TM40 ist optisch sehr nah am Vorgängermodell geblieben. Das zeitlose und sehr minimalistische Milling des Luxe X Bodys war durch die Bank weg sehr beliebt bei den Spielern und so gab es seitens des Herstellers offenbar keinen Grund etwas daran zu ändern. Spieler die wollen, das man eine neue Gun auch klar als solche erkennt, mögen sich durchaus daran stören, aber uns persönlich gefiel die Optik der Luxe X bereits sehr gut. Dementsprechend stehen wir auch auf den Look der TM40.
Auch im Bereich des Markierer Bodys hat man bei der TM40 keine größeren Veränderungen vorgenommen. So entsprechen die Eye Cover, der Frontgriff, der ASA und auch der Frontregulator, samt Innenleben, eins zu eins dem Vorgängermodell. Äußerliche Veränderungen wurden nur im Bereich der Griffschalen gemacht. Sie sind etwas ergonomischer geformt als beim Vorgänger und bieten noch mehr Schutz vor eindringendem Wasser, da sie bündiger mit dem Griffstück abschließen. Auch die neuen Griffschalen sind selbstverständlich wieder Toolless und lassen sich ohne Werkzeug entfernen. Äußerlich hat sich ansonsten nur der Trigger Guard verändert. Dieser ist rundlicher geworden und geht nun optisch deutlich weicher in das gesamte Body Design der Luxe über. Die wahren Unterschiede von der Luxe X zur neuen Luxe TM40 werden erst bei einem Blick ins Innere deutlich. Nachdem man das Griffstück entfernt hat, was im Übrigen genauso funktioniert wie bei der Luxe X, gelangt man an das Solenoid. Hier wurde das bereits aus der Shocker AMP bekannte Schnellspannsystem verbaut. Das Solenoid ist nun also ebenfalls ohne Werkzeug zu trennen bzw. zu entnehmen. Was die Wartungsfreundlichkeit angeht ist die Luxe X der Konkurrenz damit um Jahre voraus.
Das werkzeuglos entfernbare Solenoid ist ein wichtiger Faktor für die möglichen Mechanical-Umbauten der TM40. Es ist nämlich die erste Luxe aus der man auf Wunsch auch einen rein mechanischen Markierer machen kann. Damit kann man auf Old-School Mechanical Turnieren nun endlich auch regelkonform Luxe spielen. Wer jetzt als erstes denkt „Wofür brauch ich das denn?“, dem sollten wir an dieser Stelle sagen, dass der US Markt unserem Markt hier zu Lande in der Regel drei bis fünf Jahre voraus ist. In den USA spielt man bereits seit mehreren Jahren wieder verstärkt sogenanntes Mechanical Paintball. Der Weg der Szene geht ein Stück weit zurück zu den Anfängen, als Markierer eben noch keine 20 bis 30 Schuss pro Sekunde abfeuern konnten, sondern man sich mit mechanisch ausgelösten drei bis sieben BPS die Farbkugeln um die Ohren geschossen hat. Viele ältere Spieler, aber auch die jüngere Generation, begrüßen diesen Schritt und finden das Spiel auf diese Art deutlich entspannter und dadurch auch wieder interessanter. Ob sich der Mechanical-Trend auch in Deutschland und Europa durchsetzen wird ist aktuell noch fraglich, aber auch hier zu Lande sehen wir mehr und mehr Mechanical Turniere. Vielleicht alles nur eine Frage der Zeit. Die passenden Markierer wären dann auf jeden Fall schon mal verfügbar.
Was optisch kaum auffällt, sich aber gut erfühlen lässt, ist eine kleine Kante im oberen, inneren Body, dort wo der Bolzen eingesteckt wird. Der Hersteller hat im Inneren des Gehäuses Material weggenommen und somit die Volumenkammer um den Bolzen nochmals ein Stück weit vergrößert. Mehr Volumen bedeutet weniger Arbeitsdruck und somit ein sanfteres arbeiten des Markierers. Man hat also auch wieder an der Performance-Schraube gedreht und die Leistungsdaten der Luxe weiter verbessert. In Zahlen ausgedrückt spricht der Hersteller hier über einen um ca. 10 PSI verringerten Arbeitsdruck, was ca. 0,65 Bar weniger Druck entspricht. Das mag erstmal nach wenig klingen, aber in einem Hochleistungs-Paintballmarkierer sind es Welten.
Als letztes wollen wir noch auf den Bolzen der TM40 eingehen. Auch dieser hat sich optisch erst einmal wenig im Vergleich zur Vorgängervariante verändert. Bei genauerer Betrachtung bemerkt man jedoch ein Loch das seitlich im Bolzengehäuse, unterhalb der klappbaren Endkappe, liegt. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes QEV (Quick-Exhaust-Valve), also ein Schnellentlüftungsventil. Dieses hat bei der normalen TM40 als Turnierversion keinerlei Funktion. Das QEV kommt erst beim Umbau auf die mechanische Funktionsweise des Markierers zum Einsatz. Im Inneren des Bolzen hat man außerdem ein paar kleinere Veränderungen an den Luftkanälen und den Fräsungen der Bauteile vorgenommen. Hier konnte ebenfalls etwas zusätzliches Volumen gewonnen werden und gleichzeitig, durch abgetragenes Material, Gewicht eingespart werden.
Unser Fazit zur neuen Luxe TM40 ist auf jeden Fall erstmal ein positives, denn das neue Modell ist eine innovative Weiterentwicklung, die sowohl in Sachen Gewicht, als auch in Sachen Performance, einiges zu bieten hat und dem Vorgänger überlegen ist. Der Schwerpunkt der Innovation liegt bei der TM40 aber ganz klar auf der möglichen Umwandlung der Luxe von einem E-Pneumaten zu einem mechanischen Markierer. Da dieses Feature hierzulande aber bei weitem noch nicht so gefragt ist wie in den USA und auch die Perspektive für eine sich entwickelnde Mechnical-Szene stand heute noch nicht so wirklich gegeben ist, können wir uns an dieser Stelle noch nicht so ganz darüber freuen, denn es fehlt schlichtweg der unbedingte Nutzen. Fakt ist aber, die Luxe TM40 ist in jedem Fall ein ausgereifter und würdiger Nachfolger der Luxe X und legt in Sachen Leistung und Performance nochmal einen drauf.
Wer als Luxe Spieler Lust auf noch mehr Leistung und Performance hat, oder Fan des Mechanical Trends ist, der sollte auf jeden Fall zuschlagen und sich eines der neuen TM40 Modelle nachhause holen. Wer aber nicht unbedingt Wert auf das mechanische Upgrade legt und auch so selten Luft oder Performance Probleme mit seiner Luxe X hatte, der muss dieses Mal nicht zwangsläufig den Sprung auf das neue Modell wagen. Am Ende ist diese Entscheidung aber natürlich jedem Spieler selbst überlassen. Soweit unser Produkttest zur neuen Luxe TM40. Wir wünschen allen Luxe Spielern viel Spaß mit dem neuen Modell.