Das Paintball-Jahr 2020 ist ein mehr als verrücktes, ja sogar fast unwirkliches Paintball-Jahr. Mehrfach ist die DPL schon an unterschiedlichsten Stellen darauf eingegangen wie und warum Entscheidungen unter Einfluss der gesamten Corona-Situation getroffen wurden. Der Plan ist aufgestellt und der nach wie vor nicht ganz populäre Ansatz mit dem Saison-Splitt muss beginnen sich zu beweisen. Und zwar ist es so, dass mehr und mehr Leute dem Ganzen erstmal eine Chance geben wollen, die vorher doch recht massiv dagegen waren. Wichtig ist nochmal zu betonen, dass der Name der DPL auch den Job der DPL ziemlich genau definiert. Das bedeutet die Organisation und das Aufstellen einer Paintball-Liga mit dem Anspruch das bestmögliche Niveau unter den gegebenen Voraussetzungen auf die Bahn zu bringen. Ein „einfaches“ Absagen wäre also nie die erste Wahl. Die Spieltage sind in diesem Jahr gestartet mit denen der Spielklassen Regional- und 3.Bundesliga. Das war auch in der Vergangenheit schon mal so, was die Reihenfolge angeht. Allerdings wurde diese nun so angepasst, dass eigentlich die höchsten Spielklassen, also die 1. und 2. Bundesliga, starten sollten um chronologisch besser zu passen und somit den Teams aus den unteren Spielklassen die Möglichkeit zu geben, um bei den „großen“ Jungs den einen oder anderen Gameplan abzuschauen und um sich ggf. auch einen Coach aus den nächsthöheren Spielklassen heranzuziehen. Um aber voraussichtlich Corona-technisch die besseren Möglichkeiten zu haben, die angesetzten ersten beiden Spieltage aller Spielklassen, vor allem auch in der international am stärksten berührten Spielklassen (BL 1 und 2), durchführen zu können wurde, dies nochmals angepasst. Die Königsklasse sollte also doch nicht den aller ersten Spieltag der Saison haben, was sich später in der Gesamt-Konstellation aber nicht als ganz glücklich erweisen soll. (*Randnotiz: Glaskugel reklamieren) Der Plan hat gepasst. Fallzahlen, Regierungsentscheidungen, Maßnahmenlockerungen, Gesundheitsämter und alles Weitere hat mitgespielt. Es war den Teams möglich mit Spaß und locker in die kurze Vorbereitung zu gehen und auch noch einige Trainings zu absolvieren und dann kam der 22. August. Endlich. Der erste Spieltag der Saison 2020/2021. Und es war gut. Es war sehr gut und wirklich schön sehen zu können, dass die Teams endlich wieder Ihrer Leidenschaft nachgehen konnten und das obwohl ein paar Wochen zuvor manche Spieler noch ein Absagen der Liga gefordert habe und rundherum mehr und mehr Ligen die Segel gestrichen haben. Auch diese Spieler hat man auf den Feldern gesehen und auch diese Spieler hatten Spaß, gute Laune und haben mit Sicherheit eine gute Zeit gehabt. Das ist auch das Feedback welches an die DPL herangetragen wurde. Viele Spieler sind sehr dankbar dafür, dass es wieder Spieltage auf einem vernünftigen Niveau gegeben hat. Für Turnier-Paintball mit Sicherheit eine ganz wichtige Sache und auch die Bestätigung, dass es richtig war diese schweren Entscheidungen so zu treffen und nicht den leichten Weg zu wählen. Diese gute und positive Stimmung hat sich durch alle Spielklassen gezogen. Der erste große Einschnitt war sicherlich, dass in der 1. Bundesliga das internationale Top-Team Kyiv United nicht antreten konnte. Auch ein kurzfristiges Aufstellen eines Eu-Squads war nicht mehr möglich, was zur Folge hatte, dass die erste Bundesliga mit nur 11 Teams startet. In den Gesprächen mit den Teams der 1. Bundesliga wurde ein durchweg professionelles Verhalten an den Tag gelegt und entsprechendes Verständnis für diesen Umstand in diesem bescheidenen Corona-Jahr hatten. Das Bundesliga-Wochenende war großartig. Die Stimmung unter den Teams wirklich super, die Spiele heiß, das Ganze leider ohne einen Livestream und nur mit minimalsten Besucherzahlen.
Die Tatsache, dass es keinen Livestream gegeben hat, speziell in Zeiten wo auch kein direktes Zuschauen am Feld möglich ist, stößt nach wie vor bei einigen Spielern und Fans auf Unverständnis. Und das ist ganz sicher auch nachvollziehbar. Die DPL ist selber mehr als betrübt darüber, dass es keinen Livestream in diesem Jahr gibt und das obwohl es erste Planungen für Neuerungen schon Mitte 2019 gab. Die Tatsache, dass ein kurzer, livegesendeter Moment, der trotz Hygienekonzepten nicht Corona-konform sein könnte, auf dem falschen Desktop landet, mit einer auch nur minimalsten Wahrscheinlichkeit die Ausübung des Paintball-Sportes gefährdet, lässt aufgrund der Verantwortung den Teams und Spielern gegenüber, keine andere Wahl als den Livestream ausfallen zu lassen. Ja, die Wahrscheinlichkeit ist gegen Null laufend, aber was wäre wenn? Manchmal muss der Teufel an die Wand gemalt werden um klarer zu sehen. Stattdessen sollten die daheim gebliebenen aber die Möglichkeit haben, auch beim Kaffeekränzchen mit der Oma, einen schnellen Blick auf die Facebook-Seite der DPL werfen zu können, um zu sehen wie es grade bei Ihrem Lieblingsteam in der aktuellen Begegnung steht und wie sich das auf die Tabelle auswirkt. Nach dem Vorbild der NBA wurde also an diesem Wochenende der Scoreboard-Screen live übertragen. Weiter sollte ein altes, neues Format aufleben – DPL-Buzzer – auf den Punkt. Das Ganze ist ein schnelles Pilotprojekt, welches nach und nach verbessert werden soll und sehr kompakt einen guten Überblick über den Tag verschafft mit ein paar Interviews der Teams, kleinen Hintergrundinfos, Spielszenen und einem „Highlight“-Zusammenschnitt gespickt ist. Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle an alle, die das Projekt unterstützt haben und daran mitarbeiten, um allen da draußen einfach etwas Paintball in die heimischen Wände zu bringen. Allen voran natürlich Tom und seiner Crew von Radical, den Moderatoren und allen Interview-Gästen. DANKE! Danach starteten die zweiten Spieltage aller Spielklassen und verliefen weiter hervorragend, was den Feldbetreibern und Ligakoordinatoren zu verdanken ist. Ohne Euch und Eure Leidenschaft wäre das Alles nicht möglich.
Bis dahin lief es soweit rund und viele Herausforderungen wurden gemeistert, bis sich etwas Sand im Getriebe bemerkbar machte. Der zweite Spieltag der Landesliga in Tschechien musste verschoben werden, da eine Einstufung als Risikogebiet erfolgte. Aber auch das wurde in der direkten Kommunikation mit den Teams durch den Ligakoordinator Tim Bauer super gelöst. Besonders schade ist es, da dort auf dem Spielfeld ein flammneues Turnierfeld mit höchsten Standards aus dem Boden gestampft wurde, was unbedingt den einen oder anderen Besuch wert ist. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Austragungsort in Uffenheim, der nun wieder nach einigen Jahren ohne Ligaspieltage, eine ganze Vielzahl an Spielklassen beherbergt und mit dieser nicht leichten Herausforderung optimal umgehen konnte. Wie gesagt machen alle Feldbetreiber und Ligakoordinatoren einen super Job und sind den Teams sehr dankbar dafür, dass diese trotz Corona wieder auf die Felder zum Trainieren gekommen sind. Das neue Regelwerk, neue Schiedsrichter-Strukturen, angepasste Formate, das Teamförderungsprogramm und weitere Veränderungen haben sich gut ausgewirkt und werden weiter optimiert. In dieser Situation lief wohl alles so gut, wie es eben konnte. Und dann ist doch der „worst-case“ eingetreten, dass die permanenten Beobachtungen der Corona-Entwicklungen, nach und nach darauf hindeuteten, dass der letzte Termin für die erste Saison-Hälfte doch zu spät gewählt war. Das verschobene BL 1 und 2 Wochenende, welches statt am Anfang nun zum Ende der Saisonhälfte stattfinden sollte. Dazu noch eine Woche später als zunächst gewünscht, da noch ein Wochenende Luft gelassen wurde um keinen Konflikt mit dem verschobenen Spanien-Event der NXL hervor zu beschwören. Spätestens diese eine Woche und die am 15. Oktober in Kraft tretenden Regelung, wie natürlich auch die gesamten Entwicklungen, haben keinen anderen, vernünftigen und verantwortungsbewussten Schluss zugelassen, als den zweiten Spieltag der beiden obersten Spielklassen zu verlegen. Diese Entscheidung macht nicht glücklich ist aber richtig, was auch alle 23 Teams der betroffenen Spielklassen in persönlichen Gesprächen bestätigt haben. Auf welches Datum dieses Spiel-Wochenende verschoben wird steht noch nicht fest. Alle weiteren Spieltage, jeder Spielklasse stehen aber weiterhin. Ob diese aufgrund von Corona angepasst werden müssen, weiß noch niemand. Diese Termine werden aber weiterhin Bestand haben und nicht verändert werden um den Saison-Splitt wieder rückgängig zu machen. Auch hier sei noch mal gesagt, dass die Entscheidung für den Saison-Splitt getroffen wurde, weil die DPL nach wie vor davon überzeugt ist, dass dies einen positiven Einfluss auf die Team-Strukturen, das Team-Wachstum, den Team-Bestand und damit auf Paintball haben wird. Sicher ist das Ganze langfristig zu betrachten und zu bewerten. Es gibt Spieler, und das sind nicht wenige, die sich damit noch nicht anfreunden können und vielleicht nie werden, es wird auch die eine oder andere No-Show geben, von Teams die vielleicht sowieso kurz vor dem Zerfall standen. Es wird aber auch viele Teams in den Wintermonaten enger zusammenschweißen, weil man einen Grund hat den Winter zu überstehen und gestärkt in die zweite Hälfte zu starten. Es wird einfacher werden für neue Teams in die Saison zu starten. Es wird einfacher werden Paintball mit dem Familienleben unter einen Hut zu bekommen. So sind zumindest die Erwartungen der DPL, welche durch ähnliche Systeme in vielen Breitensportarten gestützt werden. Paintball ist nicht wie Fußball, oder ähnliches und das ist auch gut so. Die Zeit wird zeigen ob dieser mutige Schritt, der auch ohne Corona vernünftig, aber wohl nie durchführbar gewesen wäre, den gewünschten Effekt und damit Erfolg mit sich bringen wird. Apropos Erfolg. War diese erste Saisonhälfte nun etwas, dass man als Erfolg werten kann, obwohl ein Spieltag der 1. und 2. Bundesliga, wie auch ein Landesliga-Spieltag nicht stattgefunden haben? Der eigene Anspruch der DPL ist sicher ein hoher und es gibt da einen Schatten durch das Verschieben dieser drei Spieltage, aber in Anbetracht der gesamten Situation, dem Vergleich mit allen anderen Paintball-Ligen der Welt, so ist diese Saisonhälfte in jedem Fall als ein Erfolg zu werten. Es haben Spieltage in acht unterschiedlichen Spielklassen, an neun unterschiedlichen Austragungsorten stattgefunden. Das bedeutet von 58 geplanten Veranstaltungen haben 55 Veranstaltungen erfolgreich stattgefunden. Grundsätzlich ist die DPL damit nicht unzufrieden und die Luft nach oben soll bitte dünner werden. Dafür wird die DPL weiter mit viel Leidenschaft arbeiten und möchte Paintball weiterentwickeln und das gemeinsam mit den Spielern und Allen die dazu beitragen wollen. Wer das möchte ist dazu herzlich eingeladen seine Wünsche und auch Kritik zu äußern. Im Optimalfall erfolgt das via Mail und zu jedem Themenbereich mit einer separaten Mail mit konkreten und realistischen Umsetzungsvorschlägen, um ein strukturiertes Vorgehen zu begünstigen. Sende Deine Mail gerne an: wunschzettel@dpl-online.de
Zum Abschluss sei nochmal jedem einzelnen Spieler und Unterstützer der DPL gedankt, denn ohne Euch würde es keine Liga geben, welche sich auch dieses Jahr als die wohl größte Paintball-Liga bezeichnen kann.
Vielen herzlichen Dank für Deine Unterstützung und Dein Vertrauen.