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NIC GOES USA

Donnerstag Mai 25, 2023

Nic Rippel gehört seit Jahren zu den besten und erfolgreichsten, deutschen Paintballspielern überhaupt. Nachdem er bereits mit Frankfurt Syndicate und Breakout Spa mehrfacher deutscher Meister in der DPL geworden ist, hat er als erster deutscher Spieler überhaupt den Sprung über den großen Teich in die US Profi Liga NXL geschafft und wird dort in diesem Jahr für das Team der New Orleans Hurricanes antreten. Wir hatten die Möglichkeit Nic zum Interview zu treffen und mit ihm aus erster Hand über sein neues Team, die Trainingsbedingungen in den USA und seine Planung für die aktuelle Saison zu sprechen. Herausgekommen ist ein interessanter Einblick hinter die Kulissen eines echten amerikanischen Paintball Pro Teams.

 

Wer in Deutschland Turnierpaintball spielt, dem müsste der Name Nic Rippel eigentlich geläufig sein. In den unteren Ligen ist er berühmt als einer der bekanntesten, deutschen Paintballer, in den oberen Ligen, wie der Bundeliga, ist er berüchtigt als einer der besten Spieler und härtesten Gegner, denen man auf dem Feld gegenüber stehen kann.

 

Nic spielt seit Jahren auf absolutem deutschen und europäischen Top Niveau. Die bisherigen Stationen seiner durchaus beeindruckenden Karriere lesen sich wie das Who is Who des aktuellen Turnierpaintballs. Comin@Ya, Frankfurt Syndicate, Breakout Spa und die Deutsche Nationalmannschaft sind nur einige seiner bisherigen Meilensteine. Nun hat Nic aber etwas geschafft, das bis jetzt überhaupt nur einem deutschen Spieler in den letzten zehn Jahren gelungen ist. Er hat sich mit seiner spielerischen Leistung einen Platz in einem waschechten US Pro Team in der höchsten amerikanischen Spielklasse, der NXL, erarbeitet.

 

In diesem Jahr wird er das Team der New Orleans Hurricanes verstärken und gemeinsam mit den erfahrenen US Profis auf Punktejagd gehen. Dafür jettet Nic regelmäßig zwischen Deutschland und den USA hin und her um Trainings, NXL, NXL Europe und die Belgische Liga unter einen Hut zu bekommen. Parallel arbeitet er noch als Spielertrainer für das DPL Bundesliga Team FightClub Frankfurt. Möglich machen ihm das zahlreiche Sponsoren aus der Industrie, wie Paintfarm Lerchenhof, 2DIE4 Sports und TeBeHa Textildruck Handewitt, sowie die ein oder andere Privatperson.

Wir haben Nic zum Interview getroffen und wollten von ihm wissen wie es ist mit einem US Pro Team zu spielen. Herausgekommen ist ein interessanter Einblick in den Trainingsalltag und die Abläufe im US Turnierzirkus, den man sonst als Außenstehender eigentlich nicht so einfach bekommt.

 

PBS Magazin: Nic, erstmal vielen Dank, dass du dir heute die Zeit für dieses Interview nimmst. Fangen wir mal mit der ersten Frage an. Wie kam es dazu, dass Du dieses Jahr in einem NXL Pro Team wie den New 
Orleans Hurricanes spielst?

 

Nic Rippel: Danke erstmal für die Einladung, es freut mich hier die Möglichkeit zu haben meine Geschichte zu erzählen. Tatsächlich war es ja schon immer mein Traum, aber so richtig getraut, den Schritt nach Amerika zu machen, hatte ich mich bisher nie. Die Saison 2022 mit Breakout Spa war sehr erfolgreich. Dieser Erfolg geht auch auf das Konto von unserem Coach Kevin “SK“ Bredthauer, der nicht nur Coach von Breakout Spa ist, sondern auch Coach von keinem anderen Team als San Diego Dynasty. Außerdem ist er sogar Coach of the Year 2022 geworden. Kevin meinte ich hätte das Zeug auch in Amerika zu spielen. Dennoch ist es ein riesiger Schritt. Meine Chance einen Einblick in das Ganze zu bekommen, war beim World Cup 2022 . Dort konnte ich mit den Lucky 15s aus England erste Schritte auf der größten Bühne im Paintball bestreiten, der NXL Pro Tour in den USA.

Ich hatte Blut geleckt, nicht nur weil es viel Spaß gemacht hat, sondern auch weil ich gemerkt habe, dass ich mithalten kann. Das hat mich letzten Endes überzeugt es zu Probieren. Die Saison 2022 war vorbei und die ersten Teams schrieben Tryouts aus. So auch die New Orleans Hurricanes. Mein Mentor Oli Bernhardt machte mich darauf aufmerksam und die Idee war im Kopf. Als dann auch noch ein Freund von FightClub meinte „hast du das gesehen?“ und ich aus Spaß sagte „lass uns zusammen hinfliegen“, war es beschlossen. Aus diesem Spaß wurde nämlich ernst und so flogen Tobi und ich im Januar 
nach New Orleans.

 

PBS Magazin: Nic du sprichst vom Tryout. Sowas gibt es hier ja auch bei dem ein oder anderen Team, aber wir vermuten mal, dass sowas in den USA bei den Profis nochmal ganz anders abläuft. Erzähl mal…

 

Nic Rippel: Das Tryout, im Übrigen erst das zweite überhaupt in meiner Karriere und dann sowas.

Zunächst haben wir uns Online angemeldet und auf Rückmeldung  gewartet. Die kam aber nicht. Tobi und ich dachten uns vielleicht haben die kein Bock auf Europäer, oder dass es ihnen zu viel Aufwand war. Aber nein ganz im Gegenteil die Hurricanes haben sich sehr gefreut dass zwei Spieler aus Deutschland kommen wollten und da es ein offenes Tryout war konnte einfach jeder teilnehmen. Kurz darauf bekamen wir auch eine E-Mail von Stuart Ridgel, dem Teamcaptain der Hurricanes, die nicht nur den Tagesablauf beider Tryout Days beinhalte, sondern auch acht ganze Seiten mit Calls die wir bis dahin lernen mussten.  Also gesagt getan, Flug gebucht und ab nach Amerika. Müde, kaputt, nervös und den Kopf voll mit Deckungsbezeichnungen und Calls die wir noch nie zuvor gehört hatten,  sind wir dann am Feld angekommen.Erstmal allen Hallo gesagt, umgezogen und fertig gemacht, denn es sollte auch direkt los gehen.

60 Leute waren angemeldet, 40 sind letzten Endes aufgetaucht und gesucht wurde genau EINER. So wurde es uns jedenfalls bei der Vorstellungsrunde mitgeteilt.

 

Nach einem gemeinsamen Aufwärmen ging es direkt mit 1vs1 los, gefolgt von 3vs3. Kurze Pause um die Pötte vollzumachen und weiter ging es mit Drills. Perfekt! Genau solche Drills die Tobi und ich den ganzen Winter über auf der Paintfarm trainiert haben: Running and Gunning, Zick Zack lauf mit Handwechsel und im 
Viereck laufen mit Handwechsel. Gut für uns, da konnten wir schon mal punkten. Aber es ging direkt weiter mit Snappen in verschiedenen Deckungen gegeneinander, „Winner stays in“, denn sie wollten schauen wer am Ende noch übrig blieb. Snake, Can und Dorito. Ich fing in der Snake an und es lief perfekt, bin direkt Erster geworden. In der Can lief es leider nicht so gut, denn da war ein junger Spieler aus New York, der war einfach mega stark und so wurde ich zweiter. Also an der dritten Station im Dorito nochmal zeigen was ich kann. Nicht meine gewohnte Deckung, aber es lief gut und am Ende war ich wieder Erster. Dann hieß es erstmal Mittagspause. Nach der Pause wurden Teams zusammengestellt und endlich ging es richtig los mit 5on5 Paintball. Alles lief super und nach zehn Punkten war der erste Tryout Tag 
dann auch vorüber.

 

Tag 2: Morgens am Feld angekommen ist uns direkt aufgefallen, dass es plötzlich viel weniger Spieler waren. Was wir gar nicht mitgekommen haben, es wurde nach dem ersten Tag schon ein Cut gemacht und somit waren nur noch 15 Teilnehmer über. Gut für uns, wir waren noch da. Nach demselben Prinzip wie am Vortag wurde sich erstmals warm gemacht und dann wieder 1on1s gespielt. Die verbliebenden 15 wurden in drei Teams a fünf Spieler aufgeteilt und so rotierten wir mit vier Teams durch und spielten einige Punkte. Unter anderem auch gegen den aktuellen Pro Squad der Hurricanes. In der Mittagspause wurde nochmal ein letzter Cut gemacht, so dass noch sechs Spieler über blieben. Fünf andere und meine Wenigkeit. Wir spielten dann zusammen weitere Spiele gegen den A-Kader der New Orleans Hurricanes. Der Moment auf den ich so lange gewartet und so viel drauf hin gearbeitet habe war gekommen. Es hätte kaum besser laufen können. Ich arbeitete mir meinen Weg in die Snake, bin durchgekrabbelt, habe meinen direkten Gegner auf Line weggeschossen und dann noch zwei anderen in die Seite, Punkt vorbei. Der Coach Mike Bianca und Stuart haben mich daraufhin zu sich gerufen und meinten nur „du kannst dich umziehen. „You are on Top of the List. You got the Spot.“ waren die Finalen Worte. 
Ich hatte es geschafft!!!

 

PBS Magazin: Herzlichen Glückwunsch. Kannst Du uns ein wenig über den Trainingsalltag erzählen? Läuft das in den USA anders als hier in Europa? Wenn ja, was sind die Unterschiede und Besonderheiten?

 

Nic Rippel: Der Trainingsalltag sieht recht ähnlich aus: Umziehen, field reading, warm up, breakout drills und Spiele. Aber das Erste was mir aufgefallen ist war die Vorbereitung. Nicht nur ein genauer Trainingsplan mit Zeiten, wo alles auf die Sekunde geplant war, war Wochen vorher bekannt. Nein! Am Abend als das Layout released wurde, hatte jemand extra auf dem Feld das neue Layout gestellt und Videos von Schüssen gemacht. Auch noch Abends (für mich Nachts) wurde ein Zoommeeting gemacht wo wir das Layout besprochen, Bezeichnungen festgelegt und eine virtuelle Begehung auf GunsUp gemacht haben. Das habe ich so hier noch nicht erlebt.

PBS Magazin: Wie läuft das mit dem Training und den Spieltagen bzw. Events? Wie oft fliegst Du rüber in die USA und wie lange bleibst Du jeweils drüben?

 

Nic Rippel: Dieses Jahr gibt es eine Neuerung in den USA. Das Layout wird erst eine Woche vor dem Event veröffentlicht. Das spielt mir natürlich in die Karten, so reicht es wenn ich das Wochenende vor dem Turnier für das Layout Training hinfliege. Fitness und Skilltraining mache ich, wie seit eh und je, drei mal die Woche hier in Deutschland, wenn möglich auf der Paintfarm, und fliege dann für das Layout Training am Wochenende vor dem Event rüber. Dort bleibe ich dann die Woche über, denn Donnertags ist schon wieder das erste Training auf dem Event.  Dieser Ablauf wird für mich bei allen fünf NXL Events ähnlich sein. Wie schon gesagt, ist der Ablauf des Trainings eigentlich der selbe wie ich ihn von hier kenne, aber es stehen viel mehr Leute dahinter. So haben wir einen Headcoach und mindestens noch einen, meist zwei Assistenten, so auch auf dem Turnier.

 

PBS Magazin: Wie finanzierst Du diese ganzen Reisen und den Aufenthalt in den USA? Wirst du als Spieler bei den New Orleans Hurricanes bezahlt, oder bekommst Du anderweitige Zuwendungen?

 

Nic Rippel: Die Hurricanes sind noch ein recht neues Team in der Pro Division und haben somit auch ein kleineres Budget als andere Pro Teams wie z.B. Heat oder Impact. Zudem steht auch kein wohlhabender Owner dahinter. Deshalb wäre das Ganze ohne die oben genannten Sponsoren in dem Ausmaß für mich garnicht möglich. Danke nochmal an alle Sponsoren an dieser Stelle!

 

PBS Magazin: Werden wir dich in diesem Jahr auch in Deutschland und Europa auf dem Feld sehen? Wenn ja, wann und wo?

 

Nic Rippel: Selbstverständlich. In Deutschland leider nicht so oft, da sich viele der Turniere mit den Trainings vor dem Event oder mit den Events selbst überschneiden. Dennoch spiele ich mit Breakout Spa die komplette NXL Europe Serie, die Belgische Liga(ubpl), die Polnische Liga und auch DPL ist geplant. Zudem möchte ich Deutschland dieses Jahr wieder in Frankreich mit der Nationalmannschaft vertreten. Viel Paintball steht also auf meinem Plan.

 

Das war unser großes Interview mit Nic Rippel. Wir gratulieren an dieser Stelle nochmal ganz herzlich zum Sprung in die Profi-Liga und sagen vielen Dank für die vielen, spannenden Einblicke und Infos. Nics Geschichte zeigt, dass sich harte Arbeit im Paintballsport am Ende immer lohnt und dass man es auch aus Deutschland bis in die höchste Liga der Welt in den USA schaffen kann. Man muss es nur wollen und Tag für Tag hart trainieren. Wir wünschen Nic viel Erfolg für die kommende Saison mit den New Orleans Hurricanes und werden seinen weiteren Weg natürlich ganz genau und sehr interessiert für euch beobachten und zu gegebener Zeit weiter darüber berichten.

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