Auch im Jahr 2022 setzen wir unsere Spielfeldcheck Beitragsserie fort. Wir besuchen für Euch in jeder Ausgabe ein Spielfeld und machen einen ausführlichen Bericht in dem wir über die Eckdaten der Felder und die Besonderheiten der einzelnen Anlagen informieren. Rechtzeitig für die Winterausgabe sind wir dieses Mal in einer der wenigen, noch verbliebenen, Paintball-Hallen zu Gast. Für die aktuelle Ausgabe ging es weit in den Süden, und zwar zum PbStadion. Dort kann man unweit von Heilbronn seit 2016 bei jedem Wetter auf einem SupAir-Feld in Turniergröße trainieren oder einfach mal Just for Fun Paintball spielen.
Wochenende ist Paintball Zeit. Nur zehn Minuten von der Autobahn entfernt erreichen wir die Paintballanlage in Neudenau-Siglingen. An der Straße zeigt uns eine Spielerfigur den Weg zur Einfahrt. Nach etwa 200m sehen wir ein großes Graffiti mit einem Fairplay Schild, hier muss wohl der Eingang sein. Das Wetter ist, wie oft im Herbst, etwas feucht. Daher sind wir froh diesmal in einer Halle zu sein. Am Eingang empfängt uns der Chef höchstpersönlich. Denis Schmidt ist im Paintballbereich schon seit über 20 Jahren tätig. Angefangen hat er seine Paintballkarriere als Betreiber vom Onlineshop www.Paintball-Kiosk.de. Sein Traum war es aber immer ein eigenes Paintball-Spielfeld zu betreiben. So unternahm Denis über Jahre hinweg unzählige Versuche um im Großraum Heilbronn geeignete Flächen in ein Paintballfeld zu verwandeln. Leider hatten die Gemeinden damit stets anderes im Sinn und so dauerte es bis ins Jahr 2015. Dann endlich rief ein befreundeter Spieler an und schlug eine geeignete Gewerbehalle vor. Die Freude war riesig und nach dem ersten Besichtigungstermin und weiteren Gesprächen, nahm das ganze Vorhaben Gestalt an. Der Hallenumbau war ein langwieriger Prozess. Alte Geräte mussten entfernt, neue Wände gezogen werden und vieles renoviert und saniert werden. Mehrere tausend Meter Kabel wurden für die Beleuchtung verlegt. Dabei halfen viele Freunde, Teammitglieder und Spieler befreundeter Teams, die es alle samt kaum erwarten konnten endlich ein Trainingsfeld in der Nähe haben. Jeden Samstag war ein Arbeitseinsatz angesagt, bei dem bis zu 20 Helfer am Start waren. Durch Mund-zu-Mund Propaganda kamen immer mehr Leute in vielen Fachbereichen dazu, durch die die Arbeit immer leichter fiel und auch großen Spaß machte.
„Im Dezember 2016 war es dann endlich soweit und der Tag der Eröffnung kam. Der Dank geht hier an unseren Bauleiter Andre. Ohne dessen Anleitung, Arbeitsdrang und Liebe zum Holz und Detail wäre es wohl nicht so perfekt geworden“. Erzählt uns Denis. „Natürlich möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal allen anderen Helfern danken. Die Namen hier aufzuzählen würde wohl den Rahmen sprengen.“ fügt er hinzu. Wir betreten nun die Halle. Am Eingangsbereich wird man an der großen Theke freundlich empfangen und meldet sich direkt zum Spielen an. Die Zeit von Papier und Stift sind auch hier schon längst Geschichte. Digital werden alle Daten gespeichert und jeder Spieler erhält eine eigene Mitgliedskarte ganz ohne Zusatzkosten. Diese darf dann auch behalten werden und ist unbegrenzt gültig. Ein tolles Feature das man nicht allzu oft auf Paintballanlagen findet.
Nach der Anmeldung geht es in die Umkleiden. Diese sind im Vergleich zu vielen anderen Spielfeldern echt super und vor allem sauber: Spinde, WC, Duschen, es ist alles da und sogar jeweils für Frauen und Männer. Auch keine Selbstverständlichkeit im Paintball, aber im PBStadion gehört es zum Standard den Denis und sein Team Tag für Tag vorleben. Nach dem umziehen zum Spielen geht es zurück an die Theke. Dort erklärt meist der Chef persönlich jeder Gruppe worauf es zu achten gilt und wie der Spielablauf ist. So manch einer stellt sich gerne daneben und lächelt dabei, denn Denis rattert den Text echt runter wie eine Maschine und der ein oder andere Witz ist auch dabei. Der Spaß soll ja nicht zu kurz kommen und so fühlt man sich als Besucher auch gleich viel wohler. Dann geht es ab in den Spieleraufenthaltsbereich. Maske einstellen, Markierer schnappen und ab zur Einweisung an die Luftstation. Anschließend gehts dann aufs Spielfeld. Das Spielfeld befindet sich in einer alten Industriehalle. Das sieht man auch an den Überbleibseln der vorherigen Nutzung, die sich hier und da in der Halle verteilen. Das ein oder andere Schild und eine alte Absaugung verleihen der Halle einen eigenen Stil. Das PBStadion ist auch eines der wenigen Indoorfelder die sich perfekt zum Training eignen, denn hier ist die originale Turnierfeldgröße von 45x36m gegeben. Die DPL hat den Standort auch mit im Portfolio und viele deutsche Teams aus dem Süden und sogar aus der Schweiz schauen im Winter regelmäßig zum Spielen und fürs Training vorbei.
Nach einer Runde zocken gönnen wir uns eine kleine Pause. An der Theke im Eingangsbereich gibt es Erfrischungsgetränke und einen richtig guten Kaffee zum kleinen Preis. Ein Tischkicker für die Wartezeit und Pausen ist auch vorhanden und erfreut sich bei unserer Gruppe großer Beliebtheit. Des Weiteren wurde vor dem letzten Winter eine Klimaanlage installiert welche den Eingangsbereich im Winter zusätzlich warm hält. Es muss hier also niemand in den Spielpausen frieren und auf dem Feld wird einem schon von alleine warm. Auch die neu eingebauten Fenster halten was sie versprachen. Nun soll in diesem Winter noch die Decke im Eingangsbereich abgehangen werden. Damit man sich auch an einem eisigen Wintertag nach dem zocken aufwärmen kann. „Die ganze Anlage wird laufend modernisiert und in Schuss gehalten.“ erzählt uns Denis. „Ein moderner Standard und zufriedene Besucher sind uns besonders wichtig.“
Neben der Theke geht es dann mit dem Verkaufsbereich los der viele Paintballerherzen höher schlagen lässt. In einigen Vitrinen von Dye ist die private Sammlung vom Chef selbst hinterlegt. Wir sehen etliche alte Schätze. Darunter auch eine Autococker, eine DM3 und eine DM4. Ein richtiges, kleines Paintballmuseum. Geht man weiter nach hinten in den eigentlichen Verkaufsbereich, in dem es die größte Auswahl an Markierern, Hoppern und anderem Zubehör in ganz Baden-Württemberg gibt, wird die Freude noch größer. Jeder Besucher bekommt hier von erfahrenen Spielern eine Top Beratung und kann natürlich auch sofort das Equipment auf dem Spielfeld testen. Wer also auf der Suche nach einer neuen Paintballausrüstung ist, der hat gleich zwei Gründe mal vor Ort vorbeizuschauen. Nach unserer Pause geht es dann auf zur nächsten Runde in den Spielerbereich. Hier sind ausreichend Tische und Bänke vorhanden. Außerdem stehen Glasreiniger und ZEWA zur Verfügung um in den Pausen kurz über die Maske zu wischen um wieder Durchblick zu erlangen. Auch wenn man am Spielfeldrand vergessen hat seine Luft für den Markierer aufzufüllen kann man das im Spielerbereich in der Pause noch nachholen. Eine zweite Luftstation mit jeweils 2x200Bar und 2x300Bar ist auch hier verfügbar. Alles auf höchsten Turnierstandard ausgelegt, das sieht man gern.
Zurück auf dem Feld fällt uns dann die Buzzeranlage ins Auge. „Die wurde zusammen mit der gewerblichen Berufsschule entworfen.“ Erklärt Denis uns, als wir ihn darauf ansprechen. „Im Unterricht bauten die Schüler eine Minianlage welche dann im PbStadion umgesetzt wurde. Danach durften die Berufsschüler einmal vorbei kommen um ihre selbst entworfene Anlage noch einmal auf Herz und Nieren prüfen.“ Da die Möglichkeiten auf einem Spielfeld begrenzt sind, wurde im Nachhinein noch ein Buzzer in der Mitte des Spielfeldes aufgebaut. Dieser kommt als Alternative zum Einsatz – dann heißt es CenterFlag. Dieser Buzzer ist vor allem zwischen Weihnachten und Silvester heiß begehrt. Denn dann findet das Knicklichterturnier statt. Im Format 5 gegen 5 werden die Spieler für ihr Team ausgelost. Dann werden alle Deckungen und Spieler mit Knicklichtern ausgestattet und dann geht das Licht aus. Ziel ist es im Dunkeln als erstes den in der Mitte stehenden Buzzer zu erreichen. Natürlich auch hier ohne getroffen zu werden. Sobald der Ton des Buzzers ertönt gehen die Lichter wieder an. Das Team, welches als erstes zwei Punkte erkämpft, gewinnt das Game. Es ist hierbei viel Mut gefragt sich an den Buzzer vorzuwagen, aber es ist auch ein richtiger Gaudi und super Jahresabschluss.
Im PbStadion gab es vor Corona auch einen Wintercup. Leider musste der 3. Spieltag 2020 abgesagt werden und seitdem stehen hier ein paar Pokale hinter der Theke. Denis erklärt uns dass 2023 ein neuer Versuch gestartet werden soll. Dieser geht dann über drei Spieltage von Januar bis Ende März und ist eine super Vorbereitung auf die kommende Saison. Auch der Nachwuchsarbeit wird sich im PBStadion gewidmet. Jeden zweiten Samstag im Monat ist Kidstraining. In Zusammenarbeit mit dem Hausteam Chaos Division Stuttgart, findet hier unter Anleitung ein kindgerechtes Nachwuchstraining statt. Das Highlight 2022 war der Ausflug zum Training in Hildesheim auf das Battlefield, um mit dem dortigen Hausteam, den Little Knights zu clashen. Unterstützt wird das ganze vom PbStadion, welches den Platz kostenlos zur Verfügung stellt. Die Ausrüstung wird von Chaos Division gestellt. Die einzigen Kosten die für die Kids, bzw. deren Eltern anfallen, sind die für die Paintballs.
Kidspaintball ist im PbStadion generell mit Einverständniserklärung der Eltern ab 10 Jahren möglich. Dies wird auch gerne von den angrenzenden Gemeinden für das Ferienprogramm genutzt. Zum Abschluss unseres Besuchs gehen wir nach draußen. Direkt neben dem Parkplatz befindet sich eine Terrasse auf der im Sommer (und wer das gerne möchte auch im Winter), nach vorheriger Anmeldung, kostenfrei gegrillt werden kann. „Auch diese Terrasse wird demnächst noch renoviert.“ Verspricht uns Denis. „Schon nächstes Jahr im Sommer soll ein Graffiti im Beachstyle die Wände schmücken. Von hier hat man einen super Blick auf den Außenbereich. Hier war eigentlich ein Paintball Spielfeld geplant. Doch da sich das Gewerbegebiet mitten im Ort befindet und man den Frieden mit den Nachbarn wahren will, wurde mittlerweile eine neue Planung erstellt. Aktuell wird noch auf die Genehmigung gewartet. Doch wenn alles glatt geht, kann dann ab Sommer 2023 auf 2 Soccerplätzen Bubble Ball, Arrow Tag und auch Gelblaster gespielt werden. Außerdem gibt es eine weitere Planung für ein kleines Airsoft und Outdoor Lasertag Spielfeld. Wann dies so weit sein wird, können wir jetzt allerdings noch nicht sagen.“ Führt Denis seine Zukunftspläne weiter aus.
Abschließend plaudern wir noch ein wenig mit Denis über die weiteren Termine und Aktionen und erfahren, dass es einen Funspieltag im PbStadion gibt. Der 1. Samstag in jedem Monat richtet sich an alle Spieler die einen Markierer haben, aber keine Gruppe zusammen bekommen. Hier finden sich alle möglichen Spieler zusammen. Egal ob Freizeit, Woodland oder Turnier hier kommt jeder auf seine Kosten und das Beste ist, dass an diesem Tag die Paint günstiger verkauft wird. Eine tolle Sache für die Community finden wir, denn offene Spieltage bringen die Leute auf dem Spielfeld zusammen und sorgen dafür dass sich neue Gruppen und Teams bilden. Eine Investition in die Zukunft des Sports. Aber nicht nur Turnierspieler sind hier willkommen. Die Anlage richtet sich auch besonders an Hobby- und Freizeitspieler aus der Region die das Abenteuer Paintball einmal selbst erleben möchten. Dazu bietet das PbStadion-Team in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern verschiedene Pakete an die zusammen gebucht werden können. Hier sind z.B. Quad fahren & Paintball, Kanu fahren & Paintball oder Segway fahren & Paintball möglich. Auch Firmenfeiern und Junggesellenabschiede werden oft gebucht. Ihr seht, das PBStadion ist mehr als eine gewöhnliche Paintballanlage. Möglich scheint an diesem Ort fast alles zu sein. Daher unser Tipp für alle Abenteuerlustigen aus der Region: Kommt vorbei und probiert es selbst aus. Wir waren jeden Falls sehr beeindruckt von den Möglichkeiten vor Ort und können das Spielfeld mit gutem Gewissen empfehlen. Kleiner Tipp: Wenn ihr auf dem Spielfeld vorbei kommt und das Passwort “Paintball Magazin“ sagt, gibt es einen Kaffee aufs Haus. Bis zum nächsten Spielfeldtest, Euer Team von Paintballsports Magazin.
Paintball-Stadion
Tektonweg 1
74861 Neudenau
0173/3836753
06298-928 95 90